Monsieur Lasché

Monsieur Lasché – dieser Name ist in bestimmten Kreisen längst ein Begriff. Man könnte meinen, er sei einer dieser französischen Filmhelden aus den 70ern: kantig, charmant und mit einer Zigarette im Mundwinkel. Tatsächlich aber stammt er aus dem Herzen des deutschsprachigen Raums – und sein Revier ist nicht das Kino, sondern der Einsatzwagen der freiwilligen Feuerwehr, die halbfertige Baustelle hinterm Haus und die Theke in Gitti’s Lokal.

Geboren mit einem unerschütterlichen Pflichtgefühl und einer unstillbaren Neugier auf Hochprozentiges, machte sich Monsieur Lasché früh einen Namen: als einer, der dort hilft, wo’s brennt – wortwörtlich wie auch im übertragenen Sinne.

Ob Zimmerbrand, eingeklemmte Katze oder Stammtischdiskussion – Lasché greift ein. Und meistens auch durch.

Wenn er nicht gerade Leben rettet oder die Feuerwehrhalle auf Vordermann bringt, werkelt er mit beeindruckender Ausdauer an seiner Dauerbaustelle daheim. Mal ein neues Fundament, mal ein Dach, mal ein „Experiment mit Fliesen“, das niemand so recht versteht. Fertig wird’s nie, aber das scheint auch gar nicht das Ziel zu sein – es geht um das Machen, das Anpacken, das Feierabendbier danach.

Ein zentraler Ort in Laschés Kosmos ist Gitti’s Lokal – ein bodenständiges Wirtshaus, das mehr über ihn weiß als so mancher Lebenslauf. Hier kennt man ihn nicht nur, hier rechnet man mit ihm. Oft kommt er nur „auf ein Schnelles“, bleibt dann aber doch, bis die Uhr verdächtig an Schichtbeginn erinnert. In solchen Fällen entfällt das Heimgehen – Monsieur Lasché fährt direkt durch zur Wache, in derselben Kleidung, mit der er sich zwölf Stunden zuvor auf ein Feierabendbier verabschiedete.

Trotz allem – oder gerade deshalb – ist er bei der Truppe hoch angesehen. Er ist ein Fels in der Brandung, jemand, der auch nach drei Stunden Schlaf den Schlauch schneller ausrollt als jeder Frischling nach acht. Und wer ihn je im Einsatz gesehen hat, weiß: Wenn’s ernst wird, ist auf ihn Verlass – selbst wenn der Kaffee vom Vorabend noch im Blutkreislauf kreiselt.

Monsieur Lasché – Feuerwehrmann, Baustellenpoet, Kneipenlegende. Ein Mann mit Ecken, Kanten und einem Herz, das genauso groß ist wie sein Durst.

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